GESUNDHEITSWESEN

In Krankenhäusern, Kliniken und Praxen befinden sich körperlich und psychisch beeinträchtigte Menschen, die eines besonderen Schutzes bedürfen. Dabei steht die gewünschte Ausstattungsvielfalt von Türsystemen den Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes teilweise entgegen. Benötigt werden Lösungen, die beide Aspekte bedienen – hohe Funktionalität und ansprechendes Design, das sich individuell an eine Gebäudearchitektur anpasst. Kranke Menschen sind zudem in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und können gefährdete Bereiche nicht so schnell verlassen.

Eine sichere Rauchabschottung ist daher Pflicht. Beispielsweise in Kombination mit Feststellanlagen und Rauchmeldern zum sicheren Verschluss bei Rauchentwicklung. Weitere Härtetests stellen sperrige Betten, Küchen- oder Gerätewagen dar, die beim Transport mit Türbauteilen kollidieren können. Hier bewährt sich die Tür aus Stahlblech über alle Maßen. In sicherheitsrelevanten Bereichen finden einbruchsichere Türen, wenn möglich aus Stahl, ihren Einsatz. Und zum Schutz vor Lärm sind spezielle Schallschutztüren unerlässlich.

Transparent gestaltete Räume und Brandschutzabschlüsse wirken freundlich und tragen zum Wohlbefinden von Personal und Patienten bei. Sie fördern den Heilungserfolg, ermöglichen offene Kommunikationen und wirken der Isolation entgegen.

Großzügig dimensionierte Glasflächen sind ein vielfacher Wunsch, der sich unter Einhaltung des Brandschutzes realisieren lassen sollte. Einheitlich wirkende Systeme mit unterschiedlichen „inneren Werten” stellen eine gute Lösung dar und unterstreichen den hochwertigen architektonischen Anspruch eines Bauvorhabens. Mit Ganzglaswänden oder geschossübergreifenden Verglasungen lässt sich dieser Eindruck noch verstärken.

Barrierefreie Transport- und Bewegungsmöglichkeiten sind eine wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen Alltagsbetrieb. Technische Systeme ermöglichen dabei entweder ein automatisches Öffnen und Schließen von Ein- und Durchgängen, oder auch optional eine für alle zugängliche manuelle Betätigung.

Besonders breite Türöffnungen verschaffen auch Rollstuhlfahrern durchgehende Mobilität. Sensoren erkennen, wenn ein Bett oder ein anderer längerer Gegenstand durch eine automatisierte Tür transportiert wird. Entscheidender Faktor ist also, ob sich Systeme durch individuelle Ausstattungen für unterschiedliche Anwendungen konfigurieren lassen und damit den Alltagsbetrieb in der Gesundheitseinrichtung unterstützen oder sogar erheblich erleichtern können.

Wo Kranke sind, gibt es Keime. Dies führt zu erhöhten Anforderungen an Hygiene und Infektionsschutz. Verdeckte Keimbildungen, z.B. in Falzbereichen von Türen, sind auszuschließen. Und auch die speziellen Vorschriften für Labore, OPs oder Großküchen müssen berücksichtigt werden.

Bauelemente sollen leicht zu reinigen und dabei unempfindlich gegen alkalische oder säurehaltige Reinigungsmittel sein. Korrosion jeglicher Art ist zu vermeiden. Bewährtes Material ist in diesen Bereichen Edelstahl.

Trotz umfangreicher Vorkehrungen können auch in Krankenhäusern Brände ausbrechen. Weil die Räumung von einzelnen Bereichen hier sehr aufwändig und zeitraubend ist, muss die Planung von Flucht- und Rettungswegen besonders sorgfältig erfolgen.

Wie schon im Bürobau gelten auch hier die Vorschriften der Normen DIN EN 179 für Notausgangssysteme sowie der DIN EN 1125 für Panikverschlüsse. Schnelles und sicheres Verlassen eines Gebäudes oder Gebäudeabschnittes muss auch für Patienten mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit in jedem Fall und unter allen Umständen problemlos möglich sein.
Das Gleiche gilt für die Bedienung der Fluchttüröffner, die auch für einen orientierungslosen Menschen kein Hindernis darstellen darf.