SPORTSTADIEN

Massenveranstaltungen wie Fußballspiele oder Konzerte sind von großer sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung. Dabei steht die Sicherheit der Besucher und Beschäftigten an erster Stelle. Dichte Menschenansammlungen oder unvorhergesehene Ereignisse wie ein Feuer oder technische Defekte können Paniksituationen auslösen, denen man durch bauliche Vorkehrungen begegnen muss.

Neben anderen Maßnahmen stellen Notausgangsverschlüsse nach DIN EN 179 und Paniktürverschlüsse nach der Norm EN 1125 eine reibungslose Evakuierung im Notfall sicher. Rettungswege müssen einfach zu erreichen und so gestaltet sein, dass Menschen ein Gebäude schnell und gefahrlos verlassen können.

Zahlreiche Besucher nutzen vor, zwischen und nach den Spielen oder Konzerten die verschiedenen Einrichtungen eines Stadions. Besonderen Belastungen sind Ein- und Ausgangsbereiche sowie die Zugänge zu sanitären Anlagen ausgesetzt.

Auch die Trennung von Warm- und Kaltbereichen stellt Türen und Tore vor hohe Anforderungen. Die Objekte müssen zudem mit automatisch selbstverriegelnden Türschlössern inklusive Antipanikfunktion nach DIN EN 1191 und DIN EN 14600 gesichert werden.

Feuer- und Rauchschutztüren sollen im Fall eines Brandes einen sicheren Raumabschluss gewährleisten. Die „Dauerhaftigkeit der Selbstschließung“ nach DIN EN 1191 ist zu prüfen und nach DIN EN 14600 zu klassifizieren. Darüber hinaus sollten Türen leichte Beschädigungen verkraften ohne dabei ihre Funktion zu verlieren.

Mehr noch als in anderen Stätten mit hohen Nutzerfrequenzen konzentrieren sich die Besucherströme im Sportstadion auf bestimmte Zeiten, in denen das Gebäude bis an die Grenze belastet ist. Für Extremfälle müssen auch Vorkehrungen zur Unterbringung randalierender Fans und damit zum Schutz anderer Gäste getroffen werden.

Die Sicherheit von Besuchern im Falle von Amokläufen oder Terrorismus gehört ebenso zur Beschreibung von Evakuierungszenarien wie die Videoüberwachung im gesamten Stadionbereich – die im Übrigen auch von der UEFA vorgeschrieben ist.

Ergänzende Maßnahmen wie Zutrittkontrolle zu VIP-Bereichen und sichere Parkmöglichkeiten sind in vielen Stadien ebenfalls Bestandteile von allgemeinen Anforderungen.

Transparente Raumabschlüsse und große Glaselemente in den VIP- und Besucherbereichen sollen eine gute Sicht auf das Spielfeld ermöglichen und durch großzügig anmutende Raumerlebnisse das Wohlbefinden von Gästen gewährleisten. Wo immer es möglich ist und die Bauvorschriften es zulassen, stellt die Verwendung transparenter Bauelemente eine Verbesserung der Atmosphäre dar.

Große Sportstadien verfügen gemäß den Bestimmungen der UEFA über Medienbereiche für Pressekonferenzen, Kommentatorkabinen und Übertragungstechnik. Hier sind in der Regel erhöhte Schallschutzmaßnhmen erforderlich, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Brandgefahren begegnet man durch die Abschottung größerer Komplexe und weitläufiger Verbindungswege. Zum Schutz orientierungsloser oder in Panik geratener Fans und Stadionbesucher dient eine effektive und sichere Rauchabschottung.
Dabei können die Vorschriften gelegentlich die gewünschte Ausstattungsvielfalt beeinträchtigen. Moderne Stadien zeichnen sich aber nicht nur durch ihre technischen Einrichtungen, sondern auch durch die gestalterischen Qualitäten aus. Multifunktionale Bausysteme mit einem einheitlichen Erscheinungsbild sind hier ein guter Ansatz.